Dass an dieser Skifahrt überhaupt nichts selbstverständlich war, wird uns am letzten Abend der Reise bewusst, als wir gemeinsam mit dem 11. Jahrgang vor der verschneiten Schwabenhütte im familienfreundlichen Kleinwalstertal stehen und die Woche Revue passieren lassen. Unsere glücklichen, stolzen und erleichterten Gesichter bestätigen, dass es die richtige Entscheidung war, den Skikurs durchzuführen.
Diesmal hatte die Skifahrt ganz andere Rahmenbedingungen als in den Vorjahren, weil wir viele Regeln beachten mussten, die sonst keine Rolle spielten. Aber wir wollten alle gerne so dabei sein, dass wir dafür auch in Kauf nahmen, unsere Kontakte ab den Weihnachtsferien wirklich stark einzuschränken. Zudem waren alle geimpft, so dass wir die „2G“-Bedingungen fürs Skifahren erfüllten.
Vom Dammtor ging´s am Sonntag in aller Frühe mit dem Zug ohne Umsteigen bis nach Oberstdorf, wo uns ein unterhaltsamer Busfahrer begrüßte, der euphorisch von seiner Heimat Bayern schwärmte, immer in wohldosierter, humorvoller Überlegenheit gegenüber Hamburg. Unsere Lehrer Herr Bühring, Herr Neumann und Herr Shahriari hatten uns bereits im Zug von der viertelstündigen Wanderung zur Schwabenhütte erzählt, dennoch waren wir alle etwas überrascht, als wir zum ersten Mal den Aufstieg nach oben sahen. Da oben im Schnee sollten wir also eine Woche lang auf 1200 Metern Höhe wohnen. Vorher haben wir noch das Skimaterial ausgeliehen und im Depot direkt am Skilift verstaut, so dass es am Montagmorgen gleich losgehen konnte: Skifahren und Snowboarden. Die meisten als Anfänger, aber auch Fortgeschrittene.
Als wir am Ende der Woche zusammen im Schnee stehen, kann jeder, aber auch wirklich jeder sicher Ski oder Snowboard fahren, was für ein Erfolg, und was für ein riesiger Spaß dabei. Wir hatten einfach tolle Bedingungen: Der Schnee war super, die Skipisten frei, es gab keine Schlangen vor den Liften und auch das Wetter war ideal.
Unsere Ski- und Snowboardlehrer waren Herr Bühring, Herr Neumann, Herr Shahriari sowie Dörthe und Diana, und jeden Tag gab´s Gruppen, die entsprechend dem individuellen Tempo eingeteilt waren. Abends hat dann jede Gruppe von den Abenteuern des Tages erzählt. Obwohl die Tage anstrengend und lang waren (bereits um 08:00 Uhr verließen wir mit Wintersachen das Haus und selten waren wir vor 17:00 Uhr zurück), hatten wir viel Spaß im Naturschnee am Ifen, am nahe gelegenen Heuberg, am hoch gelegenen, naturbelassenen Walmendingerhorn sowie auf der langen Abfahrt von der Kanzelwand. Sogar die „Fellhorn-Falle“ haben wir gut überstanden und konnten alle sichtlich viel dazu lernen.
Unser Hauswirt Werner und seine Frau Bärbel haben uns in der gemütlichen Schwabenhütte jeden Abend leckeres Essen gekocht, mehrere Gänge, und die Tagessuppe durfte natürlich nie fehlen.
Am Ende dieser Woche blicken wir gemeinsam zurück: Wir sind alles gefahren, vom „Idiotenhügel” bis zur schwarzen Piste. Wir haben unendlich viele Kilometer im Schnee zurückgelegt. Ein Highlight war sicherlich das gemeinschaftliche Kaiserschmarrn-Essen im idyllischen Naturhotel und danach das abschließende Skifahren mit gemischten Gruppen. Das gemütliche Kleinwalsertal bleibt uns in bester Erinnerung, gerade in diesem Winter, der von Verboten und Vorsicht geprägt ist. Das Ski- und Snowboardfahren, die Bergwelt und die Woche an der frischen Luft haben einfach gut getan.
Wir bedanken uns daher herzlich bei unseren Ski- und Snowboardlehrern Herrn Bühring, Herrn Neumann und Herrn Shahriari sowie Dörthe und Diana, und wir sind froh und stolz, diese Reise gemeinsam durchgeführt zu haben.
Ein Erlebnisbericht von Paula und Enya (S4)