Bericht von Jalal, Elias und Jaskaran:
Am 9.11 sind wir, der S1 Deutsch-Kurs von Frau Kutzner, in die Kunsthalle gegangen, um unser bereits vorhandenes Wissen zum Roman “Der Untertan’ von Heinrich Mann anhand von Kunstwerken zu vertiefen. Uns wurden neben den Parallelen zwischen unserem Semesterthema und den verschiedenen Bildern auch verschiedene Epochen und Malstile nähergebracht. Wir haben bei den unterschiedlichsten Gemälden trotz großer formaler Unterschiede zahlreiche tiefgründige Berührungspunkte zum Roman herausgefunden. Nachdem wir als Kurs ein Gemälde von Lovis Corinth (siehe Foto) betrachtet haben, wurden uns in Kleingruppen Kunstwerke zugeteilt, die wir analysieren und im Anschluss deuten sollten. Eines dieser Kunstwerke zeigt Napoleon, seinen Soldaten und einem gefallen Mann mit Hund. Bei diesem Bild wurde uns deutlich, wie sehr die Machtverteilung und Autorität von Napoleon auf Motive des Untertans übertragbar sind.
Die Meinung von uns Schülerinnen und Schülern ist, dass die Exkursion uns nicht nur Spaß gemacht hat, sondern dass es auch für unsere weitere Bearbeitung des Untertans im Deutschunterricht eine große Hilfe sein wird.
Bericht von Marina und Nana:
Wir als S1-Deutschkurs von Frau Kutzner haben am 09.11.2022 eine Exkursion in die Hamburger Kunsthalle zu unserem aktuellen Semsterthema “Der Untertan” von Heinrich Mann gemacht. Am Mittwochvormittag erwartete uns eine Führung zu dem Themenprogramm „Autorität und Gehorsam”, bei der wir unser Wissen zum Roman vor Kunstwerken vertiefen konnten.
Als erstes betrachteten wir ein Selbstportrait des Künstlers Lovis Corinth (Selbstportrait mit Rüstung, 1914). In diesem Gemälde zeigt sich der Künstler selbst in einer Ritterrüstung. Er hat eine aufrechte Haltung und steht mit gehobener Brust und ernstem Blick dar. Er präsentiert sich mächtig, jedoch war er bereits älter und schwächer, weshalb er nicht am 1. Weltkrieg teilnehmen konnte. Trotzdem wollte er mit dem Selbstportrait ein Teil des Geschehens sein. Der Hauptcharakter im Roman versucht sich ebenfalls stark darzustellen und andere mit seiner Stärke zu beeindrucken. Dazu hat jeder einzelne von uns sich zunächst Gedanken gemacht, die anschließend in der großen Gruppe diskutiert wurden. Danach teilten wir uns in drei Gruppen auf, wobei sich jede Gruppe auf ein Kunstwerk spezialisiert hat, welches wir analysierten und jeweils Zusammenhänge zum Roman erschlossen. Faszinierend war, dass alle Kunstwerke einen anderen Themenschwerpunkt hatten und aus unterschiedlichen Epochen stammten, jedoch alle auf den Hauptprotagonisten des Romans bezogen werden konnten. Zum Beispiel stellt das erste Gemälde (Horace Vernet: Napoleon bei Bassano, 1884) den Unterschied der Machtebenen dar. Dabei spielt Napoleon eine wichtige Rolle, welcher auf einem Pferd sitzt und somit eine erhöhte Position einnimmt, da er die Macht repräsentiert. Ebenso lässt sich der Hund, welcher zu Napoleon aufsieht, mit dem Hauptprotagonisten des Untertans vergleichen, da dieser die Macht des Kaisers verehrt, ihn als Vorbild nimmt und zu ihm hinaufschaut.
Abschließend haben wir uns ein Objekt der Künstlerin Cady Noland (untitled, 1994) angeschaut, welches ein Zaunstück darstellt und zu welchem keinerlei Beschreibung oder Beschriftung beilag – es war lediglich an eine Wand angelehnt. Wir stellten uns unter anderem die Frage, warum dieses Zaunstück dort so platziert wurde. Zudem fielen uns alltägliche Situationen ein, in denen uns solch ein Zaunstück möglicherweise begegnen könnte wie etwa beim Fußballspielen.
Insgesamt hat uns die Exkursion sehr gefallen, da es eine Abwechslung zum Schulalltag war. Die Führung war interessant gestaltet und trug außerdem dem Deutschunterricht bei. Bezogen auf den Roman ist uns klar geworden, dass die Macht und die Autorität unglaublich bedeutend in der damaligen Zeit war. Der, der Stärke zeigte, wurde respektiert und war Teil der Gesellschaft. Zudem war die Bevölkerung davon geprägt, einen Herrscher zu haben und diesem zu folgen bzw. ihm zu dienen und ihn zu verehren, so wie der Hauptcharakter im Roman es tut.