Vom 4. bis zum 8. September begab sich die 9b auf eine unvergessliche Klassenfahrt nach Rügen, genauer gesagt nach Sellin. Unsere Reise begann jedoch mit unerwarteten Komplikationen, als wir gerade einmal eine halbe Stunde im Zug saßen. Wir wurden gezwungen, umzukehren und einen anderen Zug zu nehmen, da unser ursprünglicher Zug technische Probleme hatte. Obwohl wir zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht mehr ganz so begeistert waren, ließen wir uns von diesem Rückschlag nicht unterkriegen und machten das Beste aus der Situation.

Nach unserer endlich geglückten Ankunft in Rügen bezogen wir unsere Zimmer und machten uns auf den Weg zum Selliner Hafen. Dort genossen wir eine Bootsfahrt und erkundeten die Umgebung. Zurück am Hafen erwartete uns eine angenehme Überraschung: Ein Konzert von einer Band namens „Les Bummms Boys“ sollte am Abend stattfinden. Wir entschieden uns spontan, daran teilzunehmen. Bevor es jedoch zum Konzert ging, kehrten wir in unsere Jugendherberge zurück, um zu Abend zu essen. Auf dem Rückweg stolperten wir über eine kleine Kirmes. Während einige furchtlos das Riesenrad erklommen und die Aussicht genossen, versuchten sich andere an den verschiedenen Spielen.

Das Konzert am Abend war ein unvergessliches Erlebnis, und wir tanzten, sprangen und jubelten ausgiebig. Lediglich die zahlreichen Mücken trübten das Bild eines ansonsten perfekten Abends. Zurück in der Jugendherberge erfuhren wir von unseren Klassenlehrern, Herr Benkartek und Frau Hermans, von den Herausforderungen, die sie für uns vorbereitet hatten. Diese bestanden aus einer Fotochallenge, bei der wir ein Foto mit einer auf Rügen geborenen Person machen mussten, einem Kurzfilm mit dem Titel „In der Wildnis“ und einer Gruselgeschichte. Wir hatten die ganze Woche Zeit, um diese Aufgaben zu bewältigen.

Am zweiten Tag begann der Tag mit einem Besuch der beeindruckenden Kreidefelsen und des nahegelegenen Naturerbezentrums. Dort gab es eine Ausstellung über die Flora und Fauna der Region, ein kleines Kino mit Erklärvideos und eine Aussichtsplattform mit Blick auf das Meer und die Kreidefelsen. Nachdem wir das Zentrum erkundet hatten, machten wir uns alle bereit für eine Wanderung in den Wald. Wir verbrachten ganze 8 km und vier anstrengende Stunden im Wald. Trotz der Erschöpfung herrschte viel Gelächter, das den erwünschten Lärmpegel eines Naturschutzgebiets deutlich überschritt. Denn wie sagte John Muir so treffend: „The clearest way into the Universe is through a forest wilderness.“

Nach unserer Rückkehr aus dem Wald befanden wir uns in Sassnitz, wo wir uns aufteilten und etwas Freizeit genossen. Am Abend spielten wir unser Lieblingsspiel „Werwolf“, das oft zu hitzigen Diskussionen führt.

Der dritte Tag begann mit einer „Lüge“: „Es ist nur ein Spaziergang. Höchstens eine Stunde, vielleicht 2 km“, versicherten uns unsere Klassenlehrer. Doch bald stellte sich heraus, dass dieser „Spaziergang“ eine zweite Wanderung von 10 km war, für die wir überraschenderweise nur zwei Stunden benötigten. Nach unserer Ankunft in Binz verbrachten wir einige Stunden dort. Abends besuchten wir die Störtebekerfestspiele. Unser Busfahrer, Olaf, der sich als kompetenter Tourguide entpuppte, stellte uns Thorsten vor, einen Standbesitzer bei den Festspielen, der angeblich “ großartiges“ Softeis herstellte. Wir besuchten ihn sogleich. Der Abend wurde kühler, aber wir genossen die Vorstellung und die beeindruckende Pyrotechnik, die Schauspieler und die atemberaubende Kulisse.

Am vierten und letzten Tag unserer Klassenfahrt besuchten wir den Baumwipfelpfad und erklommen ihn. Im Vergleich zu den 18 km der vergangenen Tage war dieser Weg äußerst entspannend. Nach unserer Rückkehr zur Jugendherberge organisierten wir ein Fußballturnier am nahegelegenen Strand, um unsere ohnehin enge Klassengemeinschaft weiter zu stärken. Nach dem Abendessen versammelten wir uns alle in einem der Gemeinschaftsräume und feierten eine Abschlussparty. Der Abend begann mit einer ruhigen Revision auf die Woche und wurde schnell lauter, als wir beim Stopptanz und Karaoke zu Songs wie „Let it go!“, „Dancing Queen“ und „Griechischer Wein“ mitwirkten. Nachdem wir die Nachtruhe überschritten hatten, spielten wir erneut „Werwolf“, diesmal jedoch im Flüsterton.

Und so endete unsere unvergessliche Klassenreise, und der Tag der Abreise war gekommen. Doch wie es wohl kaum anders zu erwarten war, wenn man mit der Deutschen Bahn reiste, gab es einige Schwierigkeiten. Aufgrund von Vandalismus am Hamburger Hauptbahnhof war unser Zug ausgefallen, weshalb wir eine alternative Route nehmen mussten. Diese beinhaltete sechsmaliges Umsteigen und eine Fahrt von acht statt vier Stunden. Aber auch diese Zugfahrt überstanden wir gut, da wir noch die Endorphine einer sehr gelungen Klassenreise im Blut hatten.

Mona, Klasse 9b