„Troiam deleveramus! Nunc domum proficiscamur! Venite!“ ruft Benedikt aus, als er als Odysseus seine Gefährten zum Aufbruch nach Griechenland zusammenruft. Es sind die einleitenden Worte für den Beitrag „Odysseus und die Reise ins Chaos und wieder zurück“ von Henri, Benedikt, Jannes und Erik (9c) zum diesjährigen Sprachenfest in Baden-Württemberg, die über die Theaterbühne im Friedrich-Schiller-Gymnasium in Ludwigsburg schallen. Barfuß und mit Tunika und Toga bekleidet  trotzen Odysseus und seine Gefährten verschiedensten Gefahren auf ihrem Weg in die Heimat….

34 Teams aus 16 Bundesländern, davon vier Schüler und eine Lehrerin vom Gymnasium Farmsen, 3 Tage Sprachenfest in Ludwigsburg – auf geht’s!

Nach einer langen Bahnfahrt mit kleinem Handgepäck und großem Pappschiff als Requisite kommen wir, Henri, Benedikt, Jannes, Erik (9c) und Frau Samson, am Donnerstag Nachmittag in Ludwigsburg an. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Veranstalter beziehen wir kurz unser Hostel und brechen dann zur Eröffnungsfeier des Sprachenfests auf. In einem bunten Programm werden alle 34 Teams aus der gesamten Bundesrepublik willkommen geheißen; allen wird Respekt gezollt für die Leistung, es bis auf Bundesebene geschafft zu haben, und allen werden die Daumen für den am nächsten Tag stattfindenden Wettbewerb gedrückt.

Am Freitag selbst liegt Spannung in der Luft: Auf dem ganzen Campus des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, dem Austragungsort des Wettbewerbs, laufen Teilnehmer des Sprachenfests herum – erkennbar an ihrem orangefarbenen Schlüsselband mit Namensschildchen.

Haben wir alle Requisiten? Sitzt der Text?

Um 9 Uhr beginnt der Wettbewerb.

Auf zwei Bühnen und in zwei Medienräumen stellen die Teams ihre Beiträge vor. Jede Gruppe hat einen Timeslot von 30 Minuten. Diese Zeit umfasst Aufbau, Einleitung, Aufführung, die Fragen der Jury an die Teilnehmer in der Wettbewerbssprache und Abbau.

Unser Auftritt ist um 11.30 Uhr – alles klappt wie geschmiert. Odysseus und seine Gefährten performen textsicher auf der Bühne, die Einspielungen zu den Lotophagen, Sirenen und Laestrygonen werden von Frau Samson im richtigen Moment eingespielt. Das Publikum lacht an diversen Stellen und die Jungen haben Spaß auf der Bühne. Jetzt liegt die Bewertung in der Hand der Jury.

Aber wie kann diese die tollen Stücke der vielen Teilnehmer vergleichen? Die Beiträge reichen von  Diskussionen über Organspende über mythologische und geschichtliche Dramen oder Krimis bis hin zu Kritik an Social Media – und das in Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch oder Latein. Alles ist dabei! Es bringt ungeheuer viel Spaß, den anderen Gruppen zuzuschauen! Das Sprachenfest ist ein Feuerwerk an Talent und Kreativität!

Nach diesem spannungsreichen Tag werden alle Teilnehmer mit einer Schifffahrt auf dem Neckar inklusive schwäbischem Buffet belohnt.

Am Samstag Vormittag findet die Preisverleihung mit einem bunten Rahmenprogramm statt.

Auch wenn das Gymnasium Farmsen keinen Preis gewonnen hat, hat unsere Lateingruppe doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Bei der Anmoderation der Preisverleihung blickt der Leiter des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen auf den Wettbewerbstag zurück und stellt neben interessanten und kreativen Beiträgen eine „coole Jungengruppe“ heraus, die 2 Minuten vor ihrem Auftritt noch die Nerven hatte, der Lokalpresse ein Interview zu geben, bevor sie als Odysseus und seine Gefährten auf der Bühne performten… Jungs, das wart ihr!

Schade, das war es jetzt schon? Jetzt sind doch gerade erste Kontakte geknüpft; jetzt bräuchte man noch einen Tag mehr, um sich mit den Teilnehmern zu connecten.

Aber es hilft ja nichts. Gegen 12 Uhr fährt die Bahn gen Norden. Ein wenig Zeit haben wir noch; diese nutzen wir und setzen uns zum Eisessen draußen ins Eiscafe in der Innenstadt von Ludwigsburg. Ein wenig später gesellen sich die Teilnehmer vom Albert-Schweizer-Gymnasium zu uns, der zweiten am Sprachenfest teilnehmenden Schule aus Hamburg. Und ach! Auf der anderen Straßenseite geht das Saarland zum Bahnhof. Wir winken. Hier verabschiedet uns Hamburger noch einmal der Schulleiter vom Friedrich-Schiller-Gymnasium. Und zum Schluss stoppt noch einmal kurz der Leiter des Bundeswettbewerbs für Fremdsprachen am Eiscafe und hält mit uns einen kleinen Plausch.

Ludwigsburg, es war eine schöne Zeit!

Hier auf diesem Sprachenfest teilnehmen zu dürfen war ein einmaliges Erlebnis!

Und: Jungs, ihr habt das großartig gemacht!!!

P.S.: Das Sprachenfest ist in Saarbrücken 🙂