Der Lateinkurs des 9. Jahrgangs war in der Woche nach Pfingsten 2023 von Dienstag bis Freitag in Trier. Diese Stadt war in der Antike sehr bedeutend für die Römer, da sie Militärbasis, aber auch Handelszentrum war, weshalb sie auch das zweite Rom genannt wurde. Es gibt viele erhaltene antike Bauten, die man heutzutage noch bestaunen kann.

Am Dienstag reisten wir an. Nach der 7-stündigen Zugfahrt waren wir froh, endlich in Trier angekommen zu sein. Auf dem Weg zu unserer Jugendherberge spazierten wir vom Bahnhof an der Porta Nigra vorbei und erhielten einen ersten Eindruck von dieser berühmten Sehenswürdigkeit. Sie war in der Antike das nördliche Stadttor der Stadt Augusta Treverorum. Nachdem wir unser Gepäck in der Jugendherberge abgestellt hatten, gingen wir zurück zur Porta Nigra. Dort wurden wir in einer Erlebnisführung als neu eingetroffene Legionäre vom Zenturio begrüßt und in die Aufgaben am Stadttor zur Verteidigung des römischen Reiches eingeführt. Auf diese Weise erhielten wir auf unterhaltsame Weise einen Einblick in das alte Trier, Augusta Treverorum. Diese Erlebnisführung durch die Porta Nigra hat uns allen Spaß gemacht hat. Am Abend machten wir noch einen Rundgang durch die ganze Stadt Trier und bekamen so einen ersten Eindruck über den Aufbau der Stadt und sahen ein erstes Mal die alten römischen Bauten.

Am nächsten Tag gingen wir erneut durch die Stadt, jedoch hielten wir in kleinen Gruppen Referate über fast alle antiken Bauwerke, angefangen mit der Römerbrücke, die Trier mit dem gallischen Hinterland und dem Rheingebiet verbindet. Dann lernten wir etwas über die Barbaratherme, die die zweitgrößte Therme des gesamten römischen Reiches war. Ebenso wurde uns der Aufbau einer typisch römischen Stadt gezeigt, der gut durchdacht und klar strukturiert war. Nach ein paar Minuten gelangten wir dann zu den Kaiserthermen. Da sie sehr gut erhalten ist, konnten wir nicht nur oberirdisch die Ruinen erkunden, sondern auch durch die unterirdischen Gänge laufen. Es ist erstaunlich, wie groß derartige Thermen waren! Dann machten wir uns auf den Weg zur Konstantinbasilika. Sie war ein imposanter Empfangssaal von Kaiser Konstantin. Im Mittelalter wurde sie zu einer Kirche umfunktioniert. Mich persönlich erstaunten die Dimensionen: Die Basilika ist so groß gebaut, dass man sich erstaunlich klein fühlt, wenn man in Richtung vom Thron des Kaisers geht. Von der Konstantinbasilika gingen wir zum Trierer Dom. Er war ebenfalls sehr groß und hat eine große Bedeutung für das Christentum. Der Dom bewahrt den heiligen Rock von Jesus auf. Es ist das Gewand, das er bei seiner Kreuzigung trug. Dieses ist leider verschlossen und unzugänglich aufbewahrt. Jedoch kann man in der Schatzkammer des Doms eine ebenso wertvolle Reliquie betrachten: einen Nagel, mit dem Jesus gekreuzigt worden war. Ich selbst fand es erstaunlich, eine für das Christentum so wertvolle Reliquie selbst sehen zu können.

Nachdem wir zur Jugendherberge zurückgegangen waren und zu Mittag gegessen hatten, gingen wir zum Rheinischen Landesmuseum. Dort machten wir in Kleingruppen eine Rallye durch das Museum. Wir alle lernten vieles über römische Grabsteine, die erstaunlich groß waren, weshalb sich nur reiche Römer derartige leisten konnten. Ebenso konnten wir alte Mosaike betrachten, die ebenso erstaunlich groß waren. Des Weiteren sahen wir die Stadt Trier, wie sie in der Antike ausgesehen hatte, in Miniaturformat. Zu guter Letzt bekamen wir alte römische Münzen zu sehen, darunter der größte Fund, der oberhalb der Alpen je gefunden worden war. Er umfasst 2650 reine Goldmünzen. Es war erstaunlich, die Münzen zu betrachten. Für mich war das das Highlight des Museums. Auf dem Rückweg zur Jugendherberge aßen wir noch ein Eis, worüber wir uns alle sehr freuten.

Am Donnerstag verließen wir die Stadt Trier und machten eine Bustour durch das „ländliche Trier“ zu den Landgütern, die das antike Trier versorgt hatten. Unser erster Halt war bei der Villa Nennig.

Leider sind von diesem Landgut nur noch die Grundmauern erhalten. Dafür gab es ein großes Mosaik zu bestaunen. Nachdem wir einen kurzen Film über diese Villa und deren berühmtes Mosaik angeschaut hatten, fuhren wir weiter zur Villa Borg. Sie ist ein Nachbau einer alten Villa rustica, durch die wir gemeinsam mit einer Archäologin hindurchgingen. So konnte man sich in das Leben der alten Römer hineinversetzen. Für mich war es eines der Highlights der ganzen Trier-Fahrt, da die Führung spannend gestaltet war und man sich klar vorstellen konnte, wie das Leben der Römer aussah. Nach dem Besuch der Villa Borg spazierten wir zur Saarschleife. Nach dem tollen Ausblick über dieses Naturphänomen und ein paar schönen Fotos fuhren wir zurück nach Trier zum Amphitheater. Obwohl es nicht mehr ganz erhalten waren, da die Sitztribünen als Steinbruch für andere Bauten genutzt worden waren, war es schön anzuschauen. Wir gingen sogar in die unterirdischen Gewölbe, in denen die Gladiatoren und Tiere sich vor ihrem Auftritt in der Arena aufhielten. Am Abend dieses Tages machten wir ein Lagerfeuer, aßen Stockbrot und Marshmallows und kürten die Sieger des Fremdsprachenwettbewerbes. Unser Lateinkurs hatte gruppenweise Projekte zum Thema Latein beim Fremdsprachenwettbewerb eingereicht. Eine Gruppe gewann einen ersten Platz und eine andere einen dritten Platz. Ebenso kürten wir die Sieger der Museumsrallye.

Am Freitag war es bereits Zeit zur Abreise. Auf dem Weg zum Bahnhof spazierten wir ein letztes Mal an der Porta Nigra vorbei. Dies war das Ende unserer Lateinreise. Uns allen hat Trier sehr gut gefallen. Es war schön mal was anderes sehen zu können. Man hat auch sehr viel Neues gelernt. Ich selbst würde nochmal nach Trier reisen, da es mir dort sehr gefallen hat.

Gene, Klasse 9a